Infernot della Chiesa della Madonna delle Grazie
Geschichte und Kultur
strada Madonna delle Grazie, 6 - 15030 Rosignano Monferrato (AL)
Tel. +39 338 389.2649
E-mail: madonnadellegrazie@gmail.com
https://www.facebook.com/associazionemadonnadellegrazierosignano
Befindet sich in Rosignano Monferrato unterhalb der Kirche Chiesetta di Madonna delle Grazie, ganz in der Nähe der Big Bench „Rosso Grignolino". Besichtigungen werden an jedem dritten Sonntag im Monat von 10-17 Uhr vom Verein Associazione Madonna delle Grazie veranstaltet (Reservierung empfohlen). Besichtigungen an anderen Tagen nach Voranmeldung möglich.
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2014 wurden die „Weinbaugebiete im Piemont: Langhe, Roero und Monferrat" in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das „Monferrato degli Infernot" ist die Komponente Nr. 6 der Welterbestätte.
Das piemontesische Wort „Infernòt" bezeichnet einen kleinen, direkt in den Stein gehauenen, unterirdischen Raum frei von Licht, Belüftung und Geräuschen, der normalerweise über einen Keller erreichbar ist. Seine konstante Temperatur und Feuchtigkeit bieten optimale Lagerbedingungen, die den Infernot in der Vergangenheit zum idealen Weinkeller für erlesene Flaschen machten.
Diese einzigartigen Artefakte sind kleine Meisterstücke der Architektur und ein Kulturgut, das vom Wissensschatz und der Handfertigkeit der einfachen Leute zeugt und nur hier im Monferrato zu finden ist. Die Infernots wurden in der Zeit zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts und den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts von den Einheimischen mit Hacken und Meißeln frei nach Geschmack direkt in den Felsen gehauen.
Jeder Infernot ist ein Unikat: der Grundriss ist mal rund, mal quadratisch oder rechteckig. Einige bestehen aus mehreren Räumchen, andere sind in Form von Gängen angelegt. Als Regale für die Weinflaschen dienen durchgezogene oder treppenförmig angeordnete Flächen, Einbuchtungen und Nischen. Dabei sind die Oberflächen der Steinwände mehr oder weniger geglättet oder nur grob behauen. Häufig befindet sich in der Mitte ein direkt aus dem Fels gehauener Tisch, und viele Infernots sind mit Friesen und anderen kunstvollen Verzierungen ausgeschmückt.
Allesamt wurden sie aus dem unverwechselbaren Tuff - der sogenannten „Pietra da Cantoni" - erschaffen, einem für diese Gegend typischen Sandstein.