I Due Buoi

via Vittorio Veneto, 23 - 15030 Olivola (AL)
Tel. +39 3662549251
E-mail: gourmet@iduebuoi.it
http://www.iduebuoi.it

Man sollte wissen: Das Lokal I Due Buoi gehört zu Alessandria, wie das Cambio zu Turin, es sind historische Lokale, die mit zur Geschichte zählen. Dieses legendäre Restaurant in Alessandria stammt aus dem Jahre 1741 und hat inzwischen nach vielen Umwegen, wie es auch beim Cambio geschah, seinen alten Glanz zurückerlangt, wenigstens was die Küche betrifft. Denn das Hotel ist das schönste und bequemste, was die Stadt zu bieten hat; irgendetwas fehlte, auch wenn der Koch Domenico Schingaro in der letzten Zeit das seine getan hat und in der Mannschaft geblieben ist mit Jumpei Kuroda , dem 32 jährigen japanischen Koch, der dieses Menu zusammen mit Andrea Ribaldone zeichnet, der früher bei der Fermata in Alessandria mit Riccardo Aiachini arbeitete. Aber es wird schwierig sein, Andrea anzutreffen, da er ein Berater ist, der kommt und geht. Und an diesem Tag war er im Ausland.

Nach dieser historischen Einführung kehren wir wieder in die Gegenwart zurück. Das Lokal ist komplett renoviert worden und hat zwei Säle, einen für die Tagungsgäste, den anderen a la Carte. Die weissen, nicht gedeckten und besonders beleuchteten Tische im Total White Stil verblüffen etwas. Aber es ist ein gewollter klarer Bruch mit den traditionellen Konzepten, die dieses Lokal in letzter Zeit so gelähmt hatten. Auch der Name wurde geändert: Nicht mehr Alli due Buoi Rossi, die in der Vergangenheit sogar zum Red Oxen wurden, sondern einfach nur I Due Buoi. Im Speisesaal ein sehr aufmerksames Personal (vielleicht sogar etwas zu viel), auf der Speise- und Weinkarte in neuer Grafik stellt Andrea Ribaldone seine Philosophie, seine Mitarbeiter und einige Hersteller vor. Und hier entnimmt man auch die Neuheit der Vermoutheria, mit dem aussergewöhnlich guten Wermut von Scarpa, serviert mit Muskateller und Orangenschalen. Ausser a la Carte gibt es auch drei Degustationsvorschläge: kleine Degustation zu 40 Euro; Jagdmenu zu 50 Euro; Menu grosse Degustation zu 60 Euro. Die Weinkarte zeigt auf, ob es ein freier Wein frei (aber bitte!), ob die Winzer unabhängig sind ( na gut, hier sind wir noch bei der Ideologie) oder ob er biologisch ist.

Wie wir gegessen haben? Besser als je zuvor in den 25 Jahren, die wir hierher kommen. Das Entrée ist schon ungewöhnlich, ein Glas mit Trüffelsplittern auf die eine kräftige Brühe vom Rind und Huhn kommt. Dann gibt es auch den Salamino der Fraschetta aus Salm, eine überarbeitete Version des bekannten Salamino del Mandrogno, der normalerweise aus Rindfleisch besteht, dann Kurkumayoghurt und Knoblauchbutter. Danach Parmesanhörnchen mit Ricotta und Stangenpfeffer. Grüner Apfel, Apfelsaft, Lime, Ingwer und Sternanis. Wenige, aber markante Gerichte auf der Karte, begonnen bei den Vorspeisen (Durchschnittspreis € 18): Täubchen, Rüben (sehr gut); hausgesalzener Kabeljau, schwarze Oliven; Tintenfisch, Tintenfischbrühe; Karden aus Nizza, Ei und Bagna Cauda. Unter den ersten Gängen (Durchschnittspreis € 16): Ricottagnocchi, schwarze Trüffel; Risotto, Aal. Sehr gut sind die mit Fondue gefüllten Agnolotti; aber auch die mit Reh, Kakaobohnen gefüllte Ravioli. Zu empfehlen bei den zweiten Gängen sind (Durchschnittspreis € 22) der mit Kastanien gefüllte Hase; gemischtes Kochfleisch “oggi”, das mit leckeren, schon zerteilten Stücken serviert wird, um an die Fasti des historischen Restaurants zu erinnern, der Service war allerdings nicht reibungslos. Gut auch der Hecht, Mandel-Kapernpesto; probieren sollte man das Hähnchen mit Jägersosse. Es gibt eine gute Auswahl an Käse, hierzu sollten Sie die Möglichkeit ausnutzen, den Wein im Glas zu bestellen. Zum Schluss die Desserts (Durchschnittspreis € 13): Obst und Gemüsekompott; Apfelsuppe mit Cheese Cake und Mandelsorbet; Cachi, Kastanien und Trüffel und das Torrone Semifreddo Chiodo. Ein wirklich grossartiges Abendessen. Perfekt und angenehm. Und das gibt eine Krone!